DIY Tip Reef Magneten selber machen
Hallo zusammen. Wir freuen uns euch auch heute wieder einen sehr interessanten Artikel von Alexander Christmeier zu präsentieren, der sich für euch die Mühe gemacht hat und euch in diesem Artikel zeigen möchte, wie Ihr Reef-Magnete selbst herstellen könnt. Aber genug der Worte. Lest selbst 🙂
Hallo liebe Journal-Freunde ?
Es wird mal wieder Zeit für etwas Futter für euer Bastler-Herz.
Ihr habt leere Rückwand? Seitenscheibe?
Nachdem nach meiner letzten Beckenvorstellung in der FB Community-Gruppe, die Nachfrage nach den „Schwebenden Steinen“ so groß war, habe ich entschieden hier das nächste Tutorial anzusetzen. Ihr erinnert euch, hier nochmal das Becken:
Also Schluss mit dem großen Intro, lasst uns loslegen.
Schwierigkeitsgrad: 3/5 (es gibt schon einiges zu beachten)
Zeitaufwand: 1-2 Std. (je nach Menge) + Trocknungszeit und Wässern
Was wir generell brauchen:
Alle benutzten Hersteller können jederzeit durch andere ersetzt werden! Es ist keine Werbung! Es fließen auch keine Gelder in irgendeiner Art und Weise! Also Ich benutze hier:
- Reef-Beton in rauen Mengen von Aquaforest
- Ablegersteine von Korallenwelt und Arka im Mix
(Selbstgefertigte Ablegersteine eignen sich hierzu nicht. Da sie zu wenig Porös und zu schwer sind, eignen sie sich nicht für unsere „schwebenden Steine“.)
- Neodym-Quadermagnete 40x20x5mm N52 bei Amazon erhältlich
- Heißkleber UHU Pattex
- Plaexiglas (Hobbyglas 2mm)
- Möbel-Filsgleiter (vom Billig-Baumarkt, ca. 18x18mm)
- Eine gute Unterlage
- Euer gängiges Beton-Werkzeug (Becher, Messer oder Spachtel, Spritze, Pinsel ect.)
Empfohlen und hilfreich:
- Meter (Zollstock ?)
- Kreppband
- Edding
- Cuttermesser
- Dremel, oder Säge
Optional:
- Gutes Metal-Album (Pantera oder Megadeth)
- 3-4 Bier
- Viel Gedult
- ?
Jetzt geht es ans Gewerk:
Zuerst schneiden Wir uns unsere Rückplatten aus Plexi. Diese sollten auf allen Seiten ca. 3-4mm größer als unser Magnet sein. Um eine gute Trägerfläche für den Kleber zu bieten. Weshalb hier Plexi? Es bietet im Becken in Richtung Scheibe die größtmögliche Abdichtung und lässt sich später auch gut ohne Kratzer im Glas verschieben falls nötig.
Ich habe hier 10Magnete. Ergibt 5 innen 5 außen. Geplant sind 3 Einzeldecks und ein Doppeldeck mit zwei Magnete. Mehr sind jederzeit möglich.
Als nächstes markieren wir unsere Magnete. Um bei den einzelnen die Magnetische Polarisation nicht zu verwechseln. Ich mache dazu auf die Unterseite des Blocks mit dem Edding ein Kreuz, die Oberseite markiere ich mit einem Stück Krepp.
Unten:
Oben:
Dann kommt das erste kleben.
Wir lassen unsere Heißklebepistole bis aufs Maximum erwärmen. Meine ist nach ca. 5min. bereit. Damit der Kleber aber die Oberfläche des Plexi angreift und sich gut verbindet warte ich ca. 10min.
Die erste Plexischeibe wird dick benetzt und anschließend (schnell) der Magnet mit der Unterseite in den Kleber gedrückt. Der Klebstoff muss dabei gut verlaufen und die gesamte Fläche benetzen.
Wenn wir nun jedes Mal nen neuen Magneten „VORSICHTIG“ vom Stapel nehmen, merken oder markieren wir uns wieder aufs neue die Oberseite.
Sind alle 5 Innenmagnete auf ihren Trägerscheiben verklebt, fangen wir an sie zu versiegeln. DIES IST FÜR UNS DER ABSOLUT WICHTIGSTE PUNKT!
Da die Magnete im Urzustand eine Oberfläche aus NiCuNi (Nickel) haben, was wir nicht gerade in großen Mengen im Becken haben wollen, sollten wir diesen Schritt äußerst Sorgsam und gründlich immer wieder ausführen, bis alles 100% durch eine dicke Kleberschicht versiegelt ist!
Immer wieder kurz anziehen lassen, prüfen, nachkleben!
Haben wir nun alle Magnete Grundbehandelt, kommt unser Layout. Hier seid ihr selbst gefragt. Legt eure Steine grob so wie ihr den Stein gestalten wollt auf.
Weiter gehts mit dem lustigen geklebe
Bei größeren Elementen sollte ein je nach Magnetstärke ein Abstand von 8-10cm eingehalten werden. Da sich sonst später die Außenmagnete zu arg in die Quere kommen.
Unsere Steine werden jetzt wieder mit Heißkleber auf dem Magneten fixiert. Mit gutem Druck schaffen wir hier schon eine ordentliche Grundfestigkeit.
Im Anschluss bietet es sich an, die Stoßstellen zwischen Stein und Träger nochmals mit Kleber nachzubehandeln. Das schafft nicht nur Stabilität, sondern gewährleistet vielmehr, dass auch allerletzte unbemerkte Stellen geschlossen werden. Der Kleber ist zudem viel leichter als unser Beton, was uns nochmal Gewicht einspart.
Jetzt wird es hübsch gemacht
Eigentlich wären unsere Steine jetzt auch schon einsatzbereit. Was fehlt ist natürlich noch die Optik. Jetzt kommt das schönste. ? Die große Sauerei. Hier ist wiedermal euer eigener Geschmack gefragt. Bewährt hat sich, die spalten zwischen den Steinen erstmal mit schönen dünnen Beton zu „vergießen“. Das Ganze wird dann mit Fingern und Pinseln immer wieder modelliert, bis es uns gefällt.
An der Hinterseite müsst ihr aufpassen. Hier muss! Die Plexi-Trägerplatte der äußerste Punkt bleiben. Zieht dort den Beton einfach mit etwas festen geraden ab. In meinem Fall ein altes Messer. Danach die Trägerplatte immer wieder mit dem nassen Pinsel und Küchenrolle sauber putzen. Habt ihr alles schön gefüllt und nach euren wünschen modelliert, sieht es in etwa so aus wie bei mir. Einmal von vorne, einmal von hinten.
Jetzt gehen wir zurück zu unseren 5 übrig gebliebenen Magneten. Wir erinnern uns an das komische Kreuz auf der Unterseite. Diese markiert weiterhin die Außenseite unserer Magnete. Wenn wir später versuchen die „schwebenden Steine“ an der Scheibe anzubringen, haben wir zwei grundlegende Probleme. Die Magnete würden uns beim Anheften ziemlich heftig an die Scheibe knallen. Hierbei könnte der Magnet und viel schlimmer, die Aquascheibe zu Bruch gehen. Das andere Problem bei diesen „billigen“ Neodym-Magneten ist die unsaubere Verarbeitung. Wollen wir den Stein verschieben, verkratzen wir evtl. ungewollt die Scheibe von außen. Deshalb haben sich bei mir Filsgleiter bewährt. Wir kleben diese also von oben (das Edding-Kreuz bleibt weiter unten) auf unsere „Halter-Magnete.
Stück für Stück nehmen wir diese ab und heften sie an. Verwechselt bitte nicht die Seiten.
Fast geschafft
Haben wir diesen letzten Schritt hinter uns haben wir es fast gepackt. In einer Wanne oder ähnlichem lassen wir die Werkstücke nun 2-3 Tage in Ruhe aushärten. Ob es übertriebene Vorsicht ist oder nicht, ich gehe weiter wie folgt vor:
- 2-3 Tage aushärten
- 2-3 Tage im Osmose-Wasserbad
- 2-3 Tage in angesetztem Salzwasser
Solltet ihr immer noch Bedenken haben, lasst nach 2-3 Tagen Salzbad den Stein einfach zum Trocknen liegen. Es hat sich gezeigt, dass der Rost bzw. die Reaktion die durch offenes NiCuNi entsteht, nicht direkt im Wasser, sondern viel besser beim Abtrocknen sichtbar werden. Generell gilt aber, das Versiegeln äußerst Gewissenhaft auszuführen. Dann klappts auch. ?
Womit ihr die Steine dann bestückt ist völlig offen. Hier gibt es keine Grenzen. LPS, SPS, Zoas oder sogar als Starthilfe für Briareum, dass dann die Rückwand besiedeln soll. Alles ist möglich.
Habt ihr alles nach Anleitung gemacht. Sieht das Ganze dann in etwa so aus.
Viel Spaß beim nachbasteln ?
Nachmachen geschieht auf eigenes Risiko !
Ein kleines Nachwort
Das war es mal wieder von uns. Wir bedanken uns noch mal bei Alexander für diesen tollen Beitrag und haben schon was läuten hören, dass er schon an einer neuen Idee arbeitet 🙂 Da sind wir natürlich gespannt. Wir hoffen es hat euch gefallen. Wenn Ihr auch solche Ideen habt und diese mit uns teilen wollt, kommt doch einfach auf mich zu wir würden uns freuen, wenn auch euer kleiner Artikel demnächst hier erscheinen würde. Bis zum nächsten mal. Euer Carsten