Die großen Systeme ! Die Serie Teil 1 Balling
Teil 1 der großen Serie. Heute schauen wir uns Balling an. Hier könnt ihr lesen wie es funktioniert, wo die Unterschiede liegen. Schaut hier….
Erinnern wir uns einfach mal zurück. Vor dem Jahr 1994 hatten wir zur Kalkversorgung unserer Aquarien Kalkreaktoren. Diese sind auch heute noch bei vielen Aquarianern im Einsatz und sie schwören drauf. Dennoch begann im Jahr 1994 eine neue Zeitrechnung für uns Aquarianer, als Hans-Werner Balling seine Methode zur Kalkversogung mittels der Ballingsalze vorstellte. Diese Methode war zwar auch nicht ganz neu, da sie bereits einige Jahre zuvor in den USA durch Randy Holmes Farley als sogenannte Two Part Methode veröffentlicht wurde. Dennoch wurde diese durch Hans-Werner Balling leicht verändert und durch die Verwendung von Natrium Chlorid Freien Salz erweitert. Beide Methoden waren eine einfache und effektive Methoden seine Calcium und KH Werte stabil zu halten und somit auf den Einsatz von Kalkreaktoren, die doch sehr teuer und aufwändig einzustellen sind, zu verzichten. Heute kennt eigentlich kaum noch jemand die Methode von Farley sondern gerade hier in Deutschland hat sich die Balling Methode durchgesetzt.
Neue Methoden drängen auf den Markt
Nun nutzt heute kaum noch einer die klassische Balling Methode, wie sie damals ersonnen wurde, sondern die Welt hat sich weiter gedreht und die Methode hat sich weiter entwickelt. Wir haben einfach dazu gelernt. Auch kamen neue Hersteller auf den Markt die das Konzept von Hans-Werner Balling aufgegriffen haben und dieses noch einmal angepassten und somit Ihre Produkte und Philosophien auf den Markt brachten. Hier sind die Systeme von Triton, Sangokai und natürlich auch seit neustem ATI Essentials zu nennen. Wir wollen uns in dieser vier teiligen Serie mit diesen vier grossen Systemen ein wenig beschäftigen. Der aufmerksame Leser wird nun vielleicht gleich fragen, „und was ist mit dem Zeovit System von Korallenzucht ? „ Ja auch auf dieses System werden wir in einem Zusatz Artikel zu dieser Serie eingehen. Da Thomas Pohl allerdings bei seinem System einen Kalkreaktor vorraussetzt und kein System welches auf Balling basiert hier auf dem Markt hat, werden wir dies in einem seperaten Beitrag beleuchten. Also wird es eigentlich eine vier+eins Serie 🙂 Beginnen werden wir in Teil 1 dieser Serie mit dem alt bekannten Balling. Wir wünschen euch viel Spass mit der Serie.
Korallen brauchen eine gute Versorgung mit allen Elementen
Gerade Einsteiger in die Meerwasser Aquaristik, kennen die Balling Methode vielleicht noch gar nicht oder haben nur einmal am Rande was davon vernommen. Hier wollen wir erst einmal ansetzen. Was ist eigentlich Balling und wozu ist es da ? Das ist eigentlich sehr einfach. Unsere Bewohner sprich die Korallen in unseren Aquarien benötigen zum Wachsen und zum Skelettaufbau verschiedene Chemische Elemente. Hier sind neben den Spurenelementen eben vor allem die Elemente wie Calcium und Carbonat wichtig. Aber auch Magnesium wird durch Kalkrotalgen, Weichkorallen und Hornkorallen, welche Magnesium in ihr Calcit Skelett einbauen, verbraucht. Unsere Steinkorallen wiederum verbrauchen sehr viel weniger Magnesium, da diese ein Aragonit Skelett aufbauen und hier nur zu Beginn der Calcificierung Magnesium benötigt wird. Daher beträgt bei Steinkorallen der Anteil von Magnesium nur rund 1%.
Das bedeutet, unsere Korallen entziehen dem Wasser diese Stoffe und bauen diese in Ihr Skelett ein. Das heisst aber auch, dass wir irgendwann davon zu wenig im Wasser haben. Daher ist es wichtig, diese Parameter immer auf einem stabilen Wert zu halten, damit sich unsere Bewohner wohl fühlen und schön wachsen.
Dies können wir in sehr kleinen Becken mit wenigen Korallen oft noch sehr gut durch Wasserwechsel im Griff behalten. Aber gerade wenn die Becken größer sind und dazu eben auch viele und große Korallen eingesetzt werden, kommt man irgendwann an den Punkt, wo ein Wasserwechsel einfach nicht mehr ausreichend ist. Hinzu kommt noch, dass man gerade bei größeren Becken irgendwann zumindest fast gänzlich auf Wasserwechsel verzichten möchte. Also müssen wir uns eben Gedanken machen wie wir unserem Wasser diese drei wichtigen Elemente wieder zuführen. Hier setzt eben die Balling Methode an.
Balling hat sich weiter entwickelt
Das klassische Balling hat sich ursprünglich nur um die Calcium und Karbonatversorgung gekümmert. Daher benutzte man hierzu die beiden Salze Calciumchlorid Dihydrat (CaCl2 2H2O) zum anheben des Calcium Wertes sowie Natrium Hydrogencarbonat ( NaHCO3) zum Anheben des KH Wertes sowie eben Natrium Chlorid freies Salz . Ursprünglich hat sich hierzu die die Dosierung der Lösungen am Calcium Wert orientiert. Da Calcium und Karbonate in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Das ist auch richtig, nur hat man eben auch mit der Zeit festgestellt, dass sich Calcium und KH eben nicht immer im gleichen Verhältnis zu einander in unserem Aquarium verbrauchen. Auch weiss man heute, dass Magnesium, ein Wert der einige Zeit weitestgehend kaum beachtet wurde, einen wichtigen Einfluss hat.
Daher hat sich das klassische Balling angepasst und einfach weiter entwickelt. So dosieren wir heute verbrauchsorientiert und kümmern uns um eine ausreichende Magnesium Versorgung mittels Magnesiumchlorid Hexahydrat (MgCl2 6H2O) . Einige die Balling schon länger kennen, dosieren vielleicht auch noch Magnesiumsulfat Heptahydrat ( MgSo4 7H2O) dazu. Diese beiden Magnesium Salze wurden früher in einem bestimmten Verhältnis miteinander vermischt und somit der Magnesium Wert angehoben. Nach neusten erkenntnissen, weiss man aber heute, dass sich das Sulfat mit der Zeit einfach im Aquarium ablagert und in vielen Jahren zu Problemen führen kann. Daher dosiert man heute eigentlich Zeitgemäß nur noch mit Magnesium Chlorid.
Balling , Balling light, Balling individual und Balling Individual Plus
Heute liest man oft von Balling Light, Balling Individual sowie Balling Individual Plus. Da stellt sich für manchen oft die Frage, wo liegen hier die Unterschiede. Deswegen wollen wir hier einmal kurz an dieser Stelle die Begrifflichkeiten klären, damit jeder weiss wovon wir im weiteren Verlauf des Artikels reden.
Balling light® : Balling light® ist eine abgewandelte Form der Balling Methode vertrieben durch die Firma Fauna Marin, die sich hier die Namensrechte gesichert hat. Im Grunde werden hier die drei oben bereits benannten Salze in der durch Fauna Marin vorgegebenen Dosierung mittels Osmose Wasser angesetzt und mit den durch Fauna Marin mitgelieferten Spurenelemente versetzt. Fertig sind die drei sogenannten Stammlösungen, die man dann entsprechend verbrauchsorientiert dosieren kann und somit eine vollständige Versorgung des Aquariums mit allen notwendigen Mengen und Spurenelementen gewährleistet. Warum heisst es Balling Light® ? Ganz einfach, da die Firma Fauna Marin auf die Dosierung von Natrium Chlorid Freien Salz verzichtet und stattdessen auf einen wöchentlichen Wasserwechsel setzt. Auch wird auf die Dosierung von Vitaminen und Aminosäuren verzichtet. Diese müssen also bei Bedarf seperat dosiert werden.
Balling Individual : Mit dem Begriff Balling Individual der übrigens frei erfunden ist, bezeichnet man im grunde nichts anderes, als das klassische Balling erweitert um die Magnesium Dosierung. Allerdings eben Verbrauchsorientiert. Das bedeutet, wir messen wieviel Calcium, KH und Magnesium wir pro Tag verbrauchen und dosieren davon jeden Tag die entsprechend Menge an Stammlösungen. Somit bleiben alle Werte im idealen Bereich . Die Dosierung von Spurenelementen, Amino Säuren sowie Vitaminen, liegen komplett in der Verantwortung und Entscheidung des Aquarianers. Auch welche Produkte er hier verwenden möchte. Es lässt sich wunderbar mit den unterschiedlichen Produkten kombinieren. Auch hier kann man entscheiden, ob man auf die Zugabe von Natrium Chlorid Freien Salz verzichten möchte und einfach mittels Wasserwechsel einen entsprechenden Ausgleich der Ionen Balance vornehmen möchte. Die Balling Individual Methode ist deswegen die wohl am meisten angewendete Balling Methode. Da sie einfach vollkommen Offen ist und uns jegliche Möglichkeit lässt.
Balling Individual Plus : Bei der Individual Plus Methode gibt es eigentlich nur einen Unterschied zu bereits genannten Balling Individual Methode. Zu den Stammlösungen werden wie bei der Balling Light® direkt die Spurenelemente in die Stammlösungen zugegeben und somit eine ganzheitliche Versorgung unserer Korallen Verbrauchsorientiert gewährleistet. Hier benutzt man in der Regel nicht irgendwelche Spurenelemente, sondern eben die Spurenelemente Komplexe die auch Hans Werner Balling vorgesehen hatte. Man ist hier also wieder etwas eingeschränkter. Lässt man nun das Natrium Chlorid Freie Salz weg und setzt hier lieber auf Wasserwechsel. Na was haben wir dann ? Oh Schreck ! Da sind wir ja eigentlich wieder bei Balling Light® nur eben mit den Produkten und Salzen eurer Wahl. Auch hier muss man natürlich die Vitamin und Aminosäurenversorgung selbst vornehmen.
Auf die Reinheit kommt es an
Nun da wir wissen, dass alle drei Methoden sich im Grunde sehr ähnlich sind, können wir für uns entscheiden, welche Methode wir für Sinnvoll erachten und welche wir anwenden möchten. Also brauchen wir nun die Salze. Wo bekommen wir die her ? Das ist auch eigentlich wieder sehr einfach. Ihr bekommt diese in der Apotheke wenn ihr viel Geld habt 🙂 . Oder eben im gut sortierten Aquaristik Fachhandel bzw. über die bekannten Online Shops und Auktionsplattformen. Doch da beginnt auch schon wieder das Problem. Es gibt so viele Hersteller, die alle behaupten, dass ihre Salze doch das beste auf dem Markt sind. Entsprechend gross sind die Preisunterschiede. Dann liest man im Internet auch immer wieder davon, dass manche einfach Produkte nehmen, die in Lebensmittel verwendet werden. Um mal das Kaisernatron zum anheben von KH als Beispiel zu nennen. Da stellt sich doch schnell die Frage. Wo liegt denn hier der Unterschied ? Also im Grunde geht es immer um die Reinheit der Salze. Was bedeutet das aber ? Chemische Produkte werden in Reinheitsklassen eingeteilt. Diese geben an, wie hoch die Verunreinigung mit anderen Stoffen bei dieser Chemikalie sein darf. Man unterscheidet hier in fünf bzw. sieben Stufen.
Technische Reinheit
Zur Synthese
Rein
Reinst
Reinst p.A (pro Analysis)
Die beiden weiteren Ultrareinen Reiheitsgrade lassen wir hier mal weg, da diese für uns vollkommen unbezahlbar sind. Wir als Aquarianer sollten in der Regel darauf achten, dass wir mit Reinst Salzen arbeiten, damit wir uns so wenig wie möglich weitere Stoffe mit ins Becken geben. Jetzt kommt aber die gute Nachricht. Bis auf die Salze die in Lebensmittel verwendet werden, haben eigentlich fast alle Salze, die ihr bei eurem Händler bekommt diesen „Reinst“ Reinheitsgrad. Ob dieses Salz nun 3,50 Euro das Kilo kostet oder eben 13 Euro spielt hier keine Rolle. Kein Hersteller kann es sich wirklich leisten pro Analysis Salze zu verwenden von den noch teueren „Trace Select“ und „Trace Select Ultra“ mal ganz abgesehen. Daher lasst euch nicht von den Herstellern erzählen, dass ihre Salze ganz besonders rein sind. Da ist einfach auch viel Marketing dahinter. Nehmt das Produkt bei dem Ihr ein gutes Gefühl habt.
Kleine Helferlein machen das leben einfacher
Wenn wir nun unsere Salze haben und entsprechende Behälter für die Dosierung kann es im Grunde losgehen. Entsprechende Mengen an Salz in Osmose Wasser auflösen und die angesetzten Stammlösungen sind schon fertig für eure Dosierung. Die Standard Balling Dosierung sieht hier vor, dass ihr 73,5 Gramm Calcium Chlorid , 84 Gramm Natriumhydrogencarbonat sowie 17 Gramm Magnesium Chlorid und 25 Gramm Natrium Chlorid Freies Salz jeweils für einen Liter Stammlösung verwendet. Es gibt hier von verschiedenen Herstellern schon bereits fertige Sets mit allem drum und dran. Ob sich das für euch lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Viele finden es einfacher. Passt bitte nur ein wenig auf, oft ist es einfach auch nur teurer. Auch hier hat sich die Balling Methode einfach weiter entwickelt. So passen viele die Dosierung der Stammlösungen Ihren Bedürfnissen an. Hier muss man allerdings die Sättigungsgrenzen der einzelnen Salze berücksichtigen. Natriumhydrogencarbonat hat zum beispiel bei 84 Gramm bereits eine Sättigung von 88 % erreicht. Deswegen ist hier immer ein wenig Vorsicht geboten. Die anderen Salze sind hier allerdings wesentlich entspannter. Ihr könnt also sehr gut die Stammlösungen euren Bedürfnissen anpassen nur passt eben bei der Menge der Salze ein wenig auf.
Wenn ihr Balling benutzen wollt, dann findet ihr auf sehr vielen Websites Balling Rechner. Diese machen es euch recht einfach die für euch notwendigen Dosierungen zu errechnen. Trotzdem möchten wir euch hier auch das Programm Aqua Calculator erwähnen. Dieses kleine Programm kostet nur zwischen 6,99 Euro und 9,99 Euro je nach Plattform und ist wirklich jeden einzelnen Cent wert. Gerade wenn ihr eigene Rezepturen verwenden wollt ist dieses Programm einfach Goldwert. Ihr könnt hier nicht nur euere Rezepturen erstellen, sondern auch eure Wasserwerte dokumentieren, Salzgehalt Anpassungen berechnen lassen und eben natürlich mit dem Balling Rechner eure Dosierungen berechnen lassen.
Balling ist veraltet ?
Weiter auf die Dosierung von Balling möchten wir hier nun eigentlich nicht eingehen. Sollte euch hier mal ein kleiner Balling Anleitungs Artikel interresieren, schreibt uns an. Dann können wir das gerne mal seperat behandeln. Aber wir möchten auf verschiedene andere Aspekte zu Balling doch noch weiter eingehen. Es kommt immer wieder der Vorwurf.
„Balling ist doch total veraltet, es gibt viel modernere Methoden“
Ja auf diese Methoden wollen wir ja auch noch in dieser Artikelserie eingehen. Allerdings muss man auch eines fairerweise sagen. Keiner der anderen Hersteller hat das Rad vollkommen neu erfunden. Alle anderen Systeme basieren im Grunde auf dem guten alten Balling. Natürlich wurde es angepasst aber dazu mehr in den anderen Artikeln. Aber letzten Endes steckt immer noch das gleiche Prinzip dahinter. Daher ist die Aussage Balling ist total veraltet schlichtweg falsch.
Mancher ist schlichtweg überfordert
Woher kommen dann aber solche Aussagen. Naja sagen wir es mal so. Wir erleben sehr oft, dass wir von Einsteigern und auch Fortgeschrittenen Aquarianern angeschrieben werden und gebeten werden doch mal Balling zu erklären. Für viele die sich nicht intensiv mit der Chemie auseinander setzen ist das alles erst einmal sehr verwirrend. Die vielen Salze. Die Abhängigkeiten der einzelnen Elemente. Das Ansetzen der Stammlösungen. Das Messen und errechnen des täglichen Bedarfs und dann noch die tägliche Dosierung. Das alles ist auch im ersten Moment sehr viel und wir können das absolut verstehen, wenn hier der eine oder andere sagt „Das ist mir alles zu viel das verstehe ich niemals“ .
Wenn wir dann erst einmal in Ruhe das ganze erklärt haben, fällt es den meisten wie Schuppen von den Augen und viele sagen dann „Mensch das ist ja einfacher als ich dachte“ . Dennoch sind hier natürlich die neuen Systeme erst einmal rein von der Grundidee her wesentlich einfacher. Man wird mehr an die Hand genommen und bekommt mehr erklärt, wie man was zu dosieren hat. Das hat natürlich seinen Charme und so entsteht leicht der Eindruck, dass diese Methoden ja viel einfacher, moderner sind und Balling einfach veraltet. Das dies nicht immer so ist, darauf werden wir auch in den weiteren Artikeln dieser Serie eingehen. Aber es ist sicher richtig, dass man bei Balling immer wieder seine Werte prüfen muss um einfach sicher zu gehen, das hier nichts schief läuft. Macht man dies nicht, dann kann es natürlich zu Problemen kommen. Balling ist also keine Lösung die einen an die Hand nimmt. Das die anderen Methoden das eben auch nicht immer tun, sehen wir im weiteren Verlauf der Serie.
Die lieben Spurenelemente
Nun haben wir uns viel darüber unterhalten, wie man die Mengenelemente dosiert, wie man die Reinheit der Salze erkennen kann. Das Balling kein ausgestorbener Dinosaurier ist sondern immer noch modern und immer noch entwickelbar. Nun kommen wir aber zu den Spurenelementen. Über diese hatten wir ja schon in einem vorherigen Artikel geschrieben. (wer ihn noch nicht kennt hier der Link). Wir haben bei Balling ja zum einen die Möglichkeit, die Spurenelement Komplexe direkt in die Ballinglösungen zu dosieren und somit über unsere Verbrauchsorientierte Dosierung der Mengenelemente eben auch eine angepasste Dosierung der Spurenelemente vorzunehmen. Das wäre dann eben Balling Individual Plus. Das funktioniert auch sehr gut und es gibt viele, die seit Jahren Ihre Becken damit betreiben und sehr zufrieden sind. Es ist sicherlich auch aufgrund der Dosierung mittels der Balling Stammlösungen einer der einfachsten Methoden, sein Becken mit den wichtigsten Elementen zu versorgen .
Nun gibt es seit einigen Jahren allerdings auch eine ganz klare Entwicklung hin zu extra dosierten Spurenelementen. Der Grund ist einfach, Die Balling Komplexe haben nur einen sehr kleinen Teil von Spurenelementen. Andere Hersteller versprechen hier nun, dass sie eben noch weitere Elemente zufügen und die Korallen damit noch schöner aussehen werden. . Das stimmt sogar, allerdings passt eben , wie bereits in dem Artikel über Spurenelemente erwähnt, einfach ein wenig auf welchen Hersteller Ihr hier verwendet. Nicht immer ist das besondere Leuchten der Korallen von lange Dauer 🙂
Aber auch hier bietet uns Balling Individual einfach die Möglichkeit dies zu tun. Wir brauchen die Spurenelement Komplexe nicht zu verwenden, sondern können sehr bequem mittels dem Produkt unserer Wahl diese einfach zu dosieren. In der Regel werden diese Produkte separat dosiert. Es gibt zwar auch einige experimentierfreudige Aquarianer, die hier hingehen und auch diese direkt in die Lösungen dosieren. Davon möchten wir euch allerdings abraten. Es kann hier einfach zu Ausfällungen kommen und die wollen wir nicht haben. Wir möchten euch auch einfach hin und wieder eine Analyse durch ein Labor ans Herz legen. Da wir hier ja die Spurenelemente einfach nur nachdosieren, ohne ihren genauen Verbrauch zu kennen, kann es natürlich über die Jahre hinweg zu Einlagerungen kommen. Hier empfiehlt es sich einfach ab und an mal eine Analyse durchzuführen und einfach zu checken wie es aussieht und gegebenenfalls gegen zu steuern, bevor was schief geht.
Technik ist manchmal wichtig
So nun habt ihr euch also letzten Endes für die Balling Methode entschieden. Nun stellt sich die Frage. Wie dosieren ? Also generell könnt ihr das natürlich alles von Hand dosieren. Da aber z.B. die Calcium Stammlösung sowie die KH Stammlösung nicht zusammen dosiert werden darf, müsst ihr da schon zweimal am Tag dosieren. Da es auch für die Korallen einfach entspannter ist, gerade bei grossen Mengen wenn ihr diese über den Tag in kleineren Dosen verteilt dosiert, kann dies sehr Zeitintensiv werden, wenn Ihr alles von Hand dosieren wollt. Darum lasst euch von uns den Rat geben und kauft euch eine Dosierpumpe. Diese bekommt ihr schon ab rund 100 Euro und es macht euch das Leben einfacher und euren Korallen das ganze entspannter. Von daher können wir ganz klar verstehen, wenn ihr sagt „Ich will nicht zu viel Technik haben“ aber in diesem Fall ist die Technik einfach sehr zu empfehlen. Aber bedenkt auch, eine Dosierpumpe kann technische Defekte haben. Deshalb überprüft die Dosierung regelmässig. Nicht selten ist es schon vorgekommen, dass die Dosierpumpe die komplette Flasche auf einmal dosiert hat.
Wasserwechsel muss doch sein oder ?
Ein gerne gebrachtes Argument von Aquarianern die eines der anderen Systeme fahren, ist „Ich muss bei mir keinen Wasserwechsel machen bei Balling muss man das schon“ . Das ist auch insofern richtig wenn wir Balling Light® oder Balling Individual Plus ohne Natrium Chloridfreiem Salz fahren . Durch die Dosierung der Salze kommt es zu einer Verschiebung der Ionen Balance und man sollte hier einfach regelmäßig jede Woche einen Wasserwechsel von 5% durchführen um diese wieder auszugleichen.
Aber selbst wenn wir Natrium Chloridfreies Salz verwenden, sollte man alle paar Monate einfach mal einen Wasserwechsel durchführen. Der Grund liegt hier einfach in der Verbrauchsorientierten Dosierung. Wir bekommen nicht wirklich alles mit dem NaCl freien Salz ausgeglichen. Daher plant das einfach mal ein. Tadaaaa 1:0 für die anderen Systeme. Nun ja nicht ganz. Das ganze funktioniert auch hier nur bis zu einem gewissen Punkt. Hier werde ich mal Ausnahmsweise nicht auf die weiteren Artikel verweisen, sondern direkt darauf eingehen. Das Geheimnis liegt hier in der Stöchiometrischen Dosierung der anderen Systeme sprich alle Elemente werden in der gleichen Dosis dosiert. Wenn das funktioniert ist alles prima und man muss hier keinen Wasserwechsel durchführen. Sollte das allerdings nicht funktionieren, wird auch hier wieder ein Wasserwechsel notwendig. Auch ein Triton Anwender kennt zum beheben gewisser Probleme den Alt herkömmlichen Wasserwechsel.
Das Fazit
Kommen wir nun langsam zum Fazit dieses ersten Teils. Balling ist in den verschiedenen Ausrichtungen ein immer noch modernes und offenes System, welches uns bis heute es ermöglicht anspruchsvolle Korallen zu pflegen. Ja Balling ist sicher im ersten Moment komplizierter und man muss sicherlich mehr selbst beobachten und anpassen. Hier liegt der Charme im ersten Moment für die anderen Systeme. Aber generell ist Balling optimal dazu geeignet unsere Aquarien mit allem zu versorgen was unsere Bewohner so brauchen. Von daher lasst euch nichts erzählen wie altmodisch Balling doch ist. Jedes der anderen Systeme hat seine Vorteile und seine ganz eigene Philosophie die dahinter steht. Aber eben auch entsprechende Schattenseiten. Von daher schaut euch einfach die ganzen Systeme an, und entscheidet euch dann für eines.
Die fertigen Lösungen haben wir nicht vergessen
Vielleicht sagt der eine oder andere nun. Was ist denn eigentlich mit den ganzen flüssigen Präparaten die es auf dem Markt so gibt. Ob Grotech, Red Sea und und und. Wir sind ja auch hier schon mal bereits in unserem Spurenelemente Artikel darauf eingegangen. Letzten Endes ist es nichts anderes als Balling Stammlösung für euch bereits angesetzt und zu einem sehr teuren Preis verkauft. Ein kleines Beispiel. Ein Kilo Salz zum Ansetzen der KH Lösung kostet uns rund 3,50 Euro . Wir bekommen aus diesem Kilo rund 13 Liter Stammlösung. Ein Vergleichbares Produkt kostet pro Liter zwischen 10 – 15 Euro. Also schon deutlich teurer. Auch wird hier meistens eine wöchentliche Dosierung empfohlen. Dies ist aber wiederum nicht optimal zur Versorgung unserer Korallen. Da innerhalb einer Woche der KH Wert (um beim Beispiel zu bleiben) gefährlich gefallen sein kann. Daher haben diese Produkte sicherlich ihre Berechtigung. Allerdings werden doch die meisten über kurz oder lang auf eines der in dieser Serie genannten Systeme umsteigen.
Puuuhh das wars auch schon mit Teil 1 der grossen Serie. Wir hoffen wieder mal , das euch der Artikel gefallen hat und ihr Spass beim lesen hattet. Im zweiten Teil der Serie werden wir uns mal Sangokai anschauen. Wie immer freuen wir uns über euer Feedback, eure Persönlichen Erfahrungen sowie die Diskussionen mit euch. Nun bleibt uns nur noch euch einen schönen Sonntag zu wünschen.
Geniesst ihn noch. Bis in 14 Tagen euer Carsten
Ein Teil der Bilder in diesem Artikel wurden uns freundlicherweise von Linus Krumm, Denny Hammer und MeWa Store Darmstadt zur Verfügung gestellt. Recht Herzlichen Dank für eure Unterstützung