Das Salz in der Suppe
Fragt man in der Community wie der Salzgehalt gemessen wird, dann bekommt man sehr viele Antworten. Wo liegt denn aber der Unterschied ? Lest hier ….
Immer wieder stehen Aquarianer die neu mit dem Hobby beginnen oder aber auch die, die bereits seit einiger Zeit das Hobby betreiben, vor der Frage. “ Wie bestimme ich denn eigentlich am besten den Salzgehalt in meinem Wasser“ und “ Welches Salz ist denn eigentlich das richtige für mich“. Stellt man so eine Frage dann in einem Forum, wird man sehr schnell mit Begriffen wie Spindel, Aräometer, Refraktometer, Hydrometer, Leitwertmessgeräte, Salinität, Leitwert, Dichte usw. bombardiert und bei der Frage nach dem richtigen Salz, hat man manchmal das Gefühl, man hat nach der Lieblingsfarbe gefragt. So kann man sehr schnell, gerade als Anfänger den Überblick verlieren.
Auch gibt es immer wieder Diskussionen welches Meßmittel denn nun das genauere sei. Aber was machen die einzelnen Teile denn eigentlich und was messen wir denn damit ? Auf diese Fragen wollen wir ein wenig in diesem Artikel eingehen. Beginnen wir aber erst einmal mit der Frage, wie wir den Salzgehalt in unserem Wasser am besten messen.
Zu erst sollte man sich aber einmal klar darüber sein, dass man mit den verschiedenen Meßmitteln unterschiedliche Dinge misst, die aber alle ein Ziel haben, nämlich den Salzgehalt zu bestimmen.
Der Salzgehalt ein viel diskutiertes Thema
Aber dabei stellt sich für viele allein schon die Frage wie hoch der Salzgehalt in unserem Becken denn überhaupt sein sollte . Schauen wir uns also doch einfach mal den Salzgehalt der bekanntesten Meere an.
Atlantik 3,54 % Salzgehalt
Indischer Ozean 3,48 % Salzgehalt
Pazifik 3,45 % Salzgehalt
Mittelmeer 3,75 % Salzgehalt
Rotes Meer 4,00 % Salzgehalt
Totes Meer 33,00 % Salzgehalt 😉
Sehen wir uns oben die Daten an, kann man erkennen, warum wir allgemein versuchen, dass unsere Becken ca. 3,5 % oder 35 ppt Salinität (Salzgehalt) , eine Dichte von 1,0233 , eine Leitfähigkeit von 53 Millisiemens oder eine Schallgeschwindigkeit von 1534,4 m/s aufweisen , alles gemessen bei 25 Grad Wassertemperatur. Haben wir euch nun verwirrt ? Lasst euch nicht verwirren, denn im Grunde genommen ist es einfacher als Ihr vielleicht gerade denkt.
Nun gibt es aber immer wieder Diskussionen, wo dann gesagt wird
„Ich fahre meine Becken bei 3,9 % Salinität“
oder andere sagen
„Viel zu viel besser 3,2 % oder 3,1 %“ .
Dazu müsste man aber auch immer schauen, was pflegt derjenige in seinem Becken. Anhand der oben genannten Werte (Totes Meer natürlich nur ein Scherz) , sieht man auch, dass es hier schon einige kleine Unterschiede gibt. Das wichtigste ist immer, dass der von euch gewählte Wert stabil bleibt und nicht ständig der Salzgehalt schwankt. Wir würden euch empfehlen, sofern ihr ein normales Riffaquarium pflegt, euren Salzgehalt auf 3,5 % einzustellen und alles ist perfekt und sehr nah an den natürlichen Werten der meisten Meere. Lasst euch hier nicht von anderen verwirren.
Beim messen mit einer Spindel immer auch die Temperatur beachten
Nun fangen wir aber mal an zu schauen, mit was wir denn eigentlich alles diesen Salzgehalt messen und einstellen können.
Dazu beginnen wir mit der Spindel oder dem Aräometer wie es eigentlich heisst. Die Spindel ist wahrscheinlich das am meisten verwendete Messinstrument. Mit der Spindel Messen wir nicht direkt die Salinität sprich den Salzgehalt, sondern die Dichte des Wassers. Je mehr Salz sich in unserem Wasser befindet, desto höher wird die Dichte. Diesen Effekt machen wir uns einfach zu Nutze und können damit sehr genau den Salzgehalt in unserem Wasser bestimmen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Dichte Temperaturabhängig ist. Daher muss beim messen mit einer Spindel auch immer die Temperatur mit gemessen werden, ansonsten ist die Messung nicht wirklich aussagekräftig.
Um das etwas zu verdeutlichen wollen wir euch ein kleines Beispiel geben. Sagen wir zum Beispiel, wir messen eine Dichte von 1,0233. Messen wir diese bei 25 Grad Wassertemperatur ist alles super denn das bedeutet wird haben ca. 3,5 % Salzgehalt sprich wir hätten den optimalen Wert. Hätte das Wasser aber zum Zeitpunkt der Messung nur noch 21 Grad gehabt sieht es schon anders aus, denn dann hätten wir nur 3,3 % Salzgehalt also im unteren Grenzbereich. Sprich einfach merken. Beim messen mit der Spindel ist es immer sehr wichtig genau zu wissen welche Temperatur das Wasser zum Zeitpunkt der Messung hatte. Hier gibt es z.B. im bekannten Elektronik Fachhandel entsprechende digitale Thermometer ab rund 30 Euro. Diese müssen allerdings von euch auch wieder kalibriert werden. Dies könnt ihr am besten mit einem Fieberthermometer durchführen.
Billig kann Probleme machen
Die Messung mit einer Spindel sollte Idealerweise immer ausserhalb des Beckens erfolgen oder zumindest mit ausgeschalteter Strömung da ansonsten die Werte verfälscht sind bzw auch gerne falsch abgelesen werden. Hier wird bei den meisten teureren Spindeln meistens ein Messzylinder direkt mitgeliefert, was es euch sehr einfach macht . Die Messung ansonsten ist einfach. Wasser in Zylinder, Spindel eintauchen lassen und los lassen. Den Wert einfach von der Spindel ablesen. Preise fangen hier bei 5 Euro in etwa an und enden bei den wirklich präzisen und auch besser ablesbaren Spindeln für rund 40 – 50 Euro.
Es gibt immer wieder Fälle, wo berichtet wird, dass die Spindel total falsch gemessen hat. Allerdings muss man fairerweise auch sagen, dass dies wenn, dann meist bei den billigen Spindeln passiert, die der Handel für uns bereit hält. Diese sind dann nicht entsprechend geeicht oder noch schlimmer, die Papier Skala in der Spindel ist verschoben. Da es sich hier doch um einen sehr wichtigen Wert für unsere Bewohner handelt, sollte man hier nicht am falschen Ende sparen und denken die 1,95 Euro Spindel ist genau so gut wie die 40 Euro Präzissionsspindel.
Refraktometer sehr schnell sehr genau
Nun zum extrem wissenschaftlich und wichtig aussehenden Refraktometer 🙂 Zu allererst das wichtigste. Wir messen mit einem Refraktometer niemals die Dichte, sondern so wie es sich gehört, anhand der Lichtbrechung des Wassers, die sogenannte Salinität den Salzgehalt des Wassers. Ja richtig , alle Hersteller haben leider zwei Skalen, auf der einen Seite die „Dichte“ , auf der anderen die sogenannte Salinität. Bitte Bitte gewöhnt euch direkt an, wenn ihr mit einem Refraktometer arbeitet nur noch die Salinität abzulesen. Alles andere verwirrt euch nur und ist eigentlich nicht zu gebrauchen. Wie messen wir aber mit einem Refraktometer ? Naja eigentlich ist das ganz einfach.
Zu allererst sollte man ein Refraktometer immer mal wieder Kalibrieren. Dies geht sehr einfach und kann man entweder mit Reinstwasser machen und es auf null Kalibrieren oder mit einer Referenzflüssigkeit die einen Wert von 35 ppt hat eben auf 35 Kalibrieren. Dazu gibt man ein paar Tropfen der Flüssigkeit vorne auf das Prisma und dann schaut man durch. An der Schraube wird dann das Gerät mit dem mitgelieferten Schraubendreher auf den entsprechenden Wert eingestellt.
Wir empfehlen euch, die Kalibrierung auf 0. Dies hat einen einfachen Grund. Wir hatten schon mehr als einmal Referenzflüssigkeiten, die vollkommen falsche Werte hatten. Stellt man nun sein Gerät ein, haben wir beim Messen auf einmal einen falschen Wert. Nimmt man diesen Wert nun als den richtigen an, wird man vielleicht die falschen Massnahmen treffen. Selbst die meisten Hersteller empfehlen heut zu Tage die Kalibrierung mittels Reinstwasser und das klappt auch sehr gut und bei uns sehr genau.
Temperatur spielt hier keine Rolle
Nun ist eigentlich alles vorbereitet und ihr könnt in Zukunft einfach hingehen und auf die gleiche Art euer Wasser messen. Im Idealfall zeigt euer Gerät nun 35 ppt oder 3,5% an , je nach Hersteller. Der Vorteil der Methode ist hier, dass wir uns keine Gedanken machen müssen welche Temperatur unser Wasser hat. Bei den meisten Geräten nicht einmal welche Umgebungstemperatur wir haben da diese automatisch kompensiert (ATC) wird. Deswegen bitte keine Versuche unternehmen, dass Gerät irgendwie auf eine gewisse Temperatur zu bekommen oder es einzutauchen oder was auch immer. Wir haben hier schon die irrsten Geschichten mitbekommen. Ihr würdet das Gerät damit nur beschädigen. Anschliessend das Prisma kurz mit Osmose Wasser reinigen und schon liegt es bereit für eure nächste Messung. Den Kalibriervorgang muss man je nach Qualität des Geräts in entsprechenden Abständen wiederholen.
Vergesst die linke Skala einfach
Nun stellt sich aber die Frage, „Warum gibt es denn immer auf der linken Seite auch die Dichteskala wenn wir doch immer nur die rechte Skala ablesen“ . Warum die Hersteller heute immer noch hingehen und diese Skala benutzen, ist schwer zu sagen, wir denken mal, dass sie einfach den Umstieg ein wenig erleichtern – und dem Aquarianer einen bekannten Wert angeben soll. Leider ist eher das Gegenteil der Fall, da manche Hersteller eine Dichte Skala andere wiederum eine wie in den USA übliche relative Dichte Skala verwenden. Dies macht das ganze nur noch einmal verwirrender. Deswegen noch einmal die Bitte. Vergesst die linke Seite einfach und lest einfach immer die Salinität ab und ihr werdet niemals Probleme und richtig viel Spass mit eurem Gerät haben.
Hersteller gibt es hier auch wie Sand am Meer. Von ganz billigen Geräten ab 20 Euro bis zu sehr teuren digitalen Geräten für 400 Euro kann man eigentlich alles finden. Wir nutzen in der Regel Geräte so um die 60 – 70 Euro. Unterschiede sind wie immer die Ablesbarkeit der Skala, die Qualität des Prismas (Glas) und dadurch eben, weil wir ja die Lichtbrechung ablesen, die Genauigkeit des Geräts. Auch sind einige Geräte von Werk aus direkt auf 25 Grad geeicht worden. Dies verbessert die Genauigkeit noch einmal etwas.
Deswegen raten wir auch gerne von zu billigen Geräten ab, da hier doch gerne mal das Prisma verzogen ist und somit ein genaues Arbeiten nicht möglich. Informiert euch einfach im Vorfeld, zum Beispiel in unserer Gruppe, mit welchen Geräten andere Aquarianer Erfahrungen gemacht haben.
Nicht alle Leitwertmessgeräte sind geeignet
Nun schauen wir uns das Leitwert Messgerät an. Hier muss man ein wenig aufpassen. Immer wieder kommt es vor, das sich Aquarianer ein Leitwert Messgerät kaufen und sich dann wundern, warum dieser bei der Messung nur Fehler anzeigt , wenn wir es ins Becken halten. Dazu muss man wissen, dass die meisten günstigen Leitwertmessgeräte zum Messen von Süsswasser ausgelegt sind. Das heisst, sie messen im Mikrosiemens Bereich. Diese sind optimal um z.B. euer Osmose Wasser zu überprüfen. Ihr kennt das ja bereits aus meinem Artikel über unser Wasser (http://riffaquaristik-journal.net/2015/05/17/alles-wasser-oder-was/ ) Diese Geräte funktionieren aber nicht zum Messen unseres Aquarienwassers. Hier benötigen wir Messgeräte, die im Millisiemens Bereich messen, da unser Meerwasser bei einer Temperatur von 25 Grad eine Leitfähigkeit von 53 Millisiemens aufweisen sollte.
Wie man an der Formulierung bereits schon feststellen kann, ist hier auch wieder die genaue Temperatur des gemessenen Wassers notwendig, da sonst das Messergebnis im Grunde genommen ohne die Temperatur nicht wirklich Aussagekräftig ist 🙂 Wir wollen euch auch dies noch einmal anhand eines kleinen Beispiels verdeutlichen.
Stationäre Messung ist sicher bequem
Messen wir eine Leitfähigkeit von 53 Millisiemens bei exakt 25 Grad, bedeutet das, dass unser Wasser eine Salinität von exakt 35 PPT aufweisen würde. Also super. Messen wir diese 53 Millisiemens allerdings bei sagen wir 22 Grad Wassertemperatur, hätten wir eine Salinität von ca. 37,4 ppt oder 3,7 %. Auch hier können wir wieder ganz klar sehen, wie wichtig es doch auch bei dieser Messmethode ist, dass wir genau wissen, welche Temperatur wir zum Zeitpunkt der Messung hatten.
Es gibt auf dem Markt verschiedene Leitwertmessgeräte. Die meisten im Handel angebotenen Geräte, sind stationäre Geräte, die permanent Messungen mittels einer Sonde in eurem Becken durchführen, und ihr den Leitwert einfach über ein Display ablesen könnt. Aber es gibt im Fachhandel für Messgeräte auch mobile Geräte. Diese lohnen sich gerade für Aquarianer, die mehrere Becken haben und an diesen den Salzgehalt bestimmen wollen. Die Kosten für solche Leitwertmessgeräte belaufen sich schnell auf mehrere hundert Euro. Der Handel bietet zwar auch schon staionäre Geräte ab rund 50 Euro an, allerdings sind diese nicht wirklich genau. Die meisten Geräte belaufen sich auf rund 150 – 200 Euro.
Hydrometer sollten immer gegen geprüft werden
Kommen wir zum Hydrometer. Fast jeder kennt diese Geräte. Oft gibt es sie mit einem Saugnapf versehen zum befestigen innerhalb des Aquariums. Da sie sehr günstig in der Anschaffung sind, werden sie gerne Anfängern verkauft um diese nicht direkt mit einer teuren Spindel oder einem teuren Refraktometer abzuschrecken. Dieses Gerät misst im Grunde genau wie die Spindel, die Dichte des Wassers. Die Geräte gibt es sehr günstig ab wenigen Euro im Handel zu kaufen, wenn der Händler es nicht sogar großzügig dazu schenkt 🙂 .
Allerdings sind diese Geräte extrem ungenau, auch wenn sie in der Regel konstant ungenau messen. Daher könnte man diese natürlich auch verwenden. Allerdings müsste man vor der Verwendung die Ungenauigkeit mit einem anderen Messinstrument (Refraktometer, Spindel,… ) genau bestimmen. Ob sich das wirklich lohnt, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Vorteil ist natürlich, durch die Platzierung im Aquarium, dass man sehr schnell mal den Wert ablesen kann. Kosten für diese Geräte in der Regel unter 10 Euro.
Das Echometer für den Individualisten unter uns
Das Echometer haben wir eigentlich nur mal so zum Spass erwähnt, uns sind zumindest keine Aquarianer bekannt, die Ihren Salzgehalt mit diesem doch sehr teuren spezial Gerät Messen. Aber vielleicht findet sich ja unter euch der eine oder andere Individualist, dem das messen mit den oben genannten Methoden schon immer zu langweilig war und er einfach mal was ganz neues probieren will. Ja es ist auch gar kein Scherz. Wir können anhand der Schallgeschwindigkeit und wie so oft der Temperatur genau festlegen, wie hoch unser Salzgehalt im Wasser ist. Misst der Echometer bei 25 Grad Celcius eine Schallgeschwindigkeit von 1534,4 m/s, wissen wir auch hier, alles ist prima, der Salzgehalt beträgt unsere gewünschten 35 ppt . Wenn ihr mal so ein Gerät einsetzt, berichtet uns doch mal wie ihr damit zurecht kommt. 🙂
Achso den Preis wollen wir euch natürlich auch nicht verheimlichen. Diese Geräte gehen so ab entspannten 500 Euro etwa los, können aber auch gerne mal über 1000 Euro kosten :-).
Man hat das Gefühl es gibt mehr Salze als Farben auf der Welt
Wie Eingangs erwähnt, wollen wir auch noch einmal kurz auf die Salze eingehen. Hier gibt es so viele verschiedene Hersteller und diese haben wieder unterschiedliche Salze, dass die Frage nach dem richtigen Salz gerne mal eine Flut von Antworten auslöst. Wir wollen es ein klein wenig verkürzt darstellen.
Zum einen gibt es die sogenannten „normalen“ Meersalze. Diese wurden ursprünglich einmal für normale Fischaquarien und Riffaquarien mit einem Mischbesatz entwickelt und haben meistens sehr moderate Calcium, Magnesium und Alkanitätswerte, sind daher auch unter bestimmten Umständen ideal für unsere Riffaquarien geeignet.
Dann gibt es noch die sogenannten PRO Salze. Diese wurden speziell für Korallen- insbesondere Steinkorallen Aquarien entwickelt um hier den erhöhten Bedarf an den Mengenelementen zu decken. Insbesondere das Red Sea Coral Pro Salz sticht hier mit überhöhten Werten hervor. Dies bedeutet aber auch, dass ihr bei der Verwendung eines solchen Salzes, in einem Weichkorallenbecken sehr schnell überhöhte Werte in eurem Aquarien haben werdet.
Ihr wollt eine heisse Diskussion ? Fragt mal nach Natürlichem Meerwasser
Dann kommen noch einige Spezialsalze dazu, wie von Reef Analytics , Triton oder das Silbermann KH/CA null Salz. Hier hat man auf die Zugabe der Mengenelemente weitestgehend verzichtet oder man kann wie im Falle von Silbermann sich seine Werte selbst mit den beiliegenden Salzen zu dosieren, auch wurde hier versucht die Produktionstechnisch vorhandenen Spurenelemente noch einmal weiter zu reduzieren. Diese Salze haben den Vorteil , dass man im Falle von Problemen mit diesen Salzen durch einen Wasserwechsel Korrekturen vornehmen kann. Sie sind aber natürlich auch in der Anschaffung etwas teurer.
Als letzte Gruppe möchten wir aber auch das sogenannte Natürliche Meerwasser erwähnen, welche auch von verschiedenen Herstellern angeboten werden. Über diese Produkte gibt es zahllose Diskussionen. Von vollkommener Quatsch, über Abzockerei bis hin zu Betrug am Käufer kommt hier ziemlich alles vor. Auf der anderen Seite stehen dann die absoluten Befürworter, die super Erfahrungen mit NMW gemacht haben und absolut drauf schwören. Jeder sollte für sich selbst entscheiden, ob er diese einsetzen möchte oder nicht.
Wir aus unserer Erfahrung, können nur soviel dazu sagen. Zum Betreiben eines großes Aquariums mit regelmäßgen Wasserwechseln, sind diese Produkte sicherlich viel zu teuer, ganz klar. Aber. Für Nano Aquarien oder bei Problemen mit Cyanos, Dinos bei denen eigentlich auf einen Wasserwechsel verzichtet werden sollte, aber man aus welchen Gründen auch immer gerade nicht verzichten kann, ja sogar wenn man sein Becken wegen anderer Probleme einfach mal „resetten“ möchte. Sind diese Natürlichen Meerwasser absolut gut geeignet und wir haben hier sehr gute Erfahrungen gemacht. Macht euch einfach selbst ein Bild und lasst euch nicht einfach eine Meinung überstülpen.
Informiert euch im Vorfeld
Überlegt euch vorher genau, was ihr genau pflegen wollt und welche Werte das von euch bevorzugte Produkt mitbringt. Dann könnt ihr euch entscheiden ob eure Wahl wirklich die richtige ist. Gerne könnt ihr euch auch in unserer Community gezielt nach Salzen in Kobination mit eurem geplanten oder bereits vorhanden Besatz erkundigen. Nur hütet euch eine allgemeine Frage zu stellen wie „Welches Salz benutzt Ihr“. Die Antworten werden euch nicht wirklich weiterhelfen :-).
Nun wissen wir also, dass sich die Frage welches Salz man denn benutzen sollte, nach dem Korallen Besatz richtet. Aber um das ganze nicht schon kompliziert genug zu machen, muss man sich noch einmal entscheiden.
Der Einsatz der teuren Pro Salze mag sich für den einen oder anderen lohnen. Gerade wenn man ein kleineres Becken hat und einen moderaten Steinkorallen Besatz, kann man durch den Einsatz eines solchen Salzes sich vielleicht Themen wie Balling ersparen, weil durch den Wasserwechsel alle notwendigen Mengenelemente immer ausreichend vorhanden sind.
Aber gerade wenn man nur selten einen Wasserwechsel macht oder man Systeme wie Triton, ATI Essentials oder Sangokai einsetzt und dadurch weitestgehend auf Wasserwechsel verzichten kann, bzw. einen so hohen Besatz an Steinkorallen hat, dass man um das nachdosieren der Mengenelemente nicht herum kommt. Kann es sinnvoll sein, auch hier eher ein normales und damit günstigeres Meersalz einzusetzen. Aber das muss eben jeder für seine Situation beurteilen.
Wir möchten an dieser Stelle auch eine kleine Lanze für die Markensalze brechen. Unsere Salze sind eh schon mit massig Spurenelementen in größerer oder kleinerer Dosis versehen, da sich das einfach Kostentechnisch nicht verhindern lässt. Allerdings sind hier Billigsalze nicht selten noch stärker belastet und es kommt auch vor, dass diese mit wirklich unerwünschten Metallen wie Blei oder so belastet sind. Von daher prüft bitte, welches Salz ihr hier einsetzen wollt. Nicht immer ist es klug hier zu sparen. Immerhin wollen wir ja viele Jahre Spass an unseren Becken haben und nicht nach wenigen Jahren uns wundern müssen, warum alles kippt und stirbt. Welche Marke ihr hier dann nun einsetzt, ist eben auch abhängig davon, welchen Besatz ihr habt und welche Erfahrungen andere mit dieser Marke bisher gemacht haben. Scheut euch nicht hier nachzufragen.
Wählt das beste für euch
Zum Abschluss wie immer ein kleines Fazit. Ihr habt gesehen, dass es sehr viele verschiedene Methoden gibt, um ein und das selbe Ziel zu erreichen, nämlich genau zu bestimmen, wieviel Salz wir in unserem Wasser haben. Bis auf das Hydrometer, sind alle Methoden bestens geeignet dieses Ziel zu erreichen. Das bedeutet für euch, dass ihr die freie Wahl habt und wählen könnt, mit welcher Messmethode ihr am besten klar kommt und welche für euch finanziell am besten tragbar ist. Lasst euch also keine Märchen erzählen von wegen, dies oder das ist total ungenau oder absolut ungeeignet. Wenn ihr ein wenig auf Qualität achtet, passen die anderen Methoden.
Auch bei den Salzen habt ihr eine grosse Auswahl unter wirklich sehr guten Herstellern. Hier ist es sicherlich nicht immer einfach, das richtige Salz zu finden, das zu euch bzw. eurem Becken passt. Aber glaubt uns, die Mühe lohnt sich und ihr werdet wesentlich weniger Probleme haben wenn ihr euch im Vorfeld umfassend informiert. Gerade für Meerwassereinsteiger, können solche Probleme am Anfang sehr verwirrend sein. Ihr steht hier nicht alleine da. Lasst euch einfach in unserer Community helfen.
Habt ihr noch Ideen ?
Nun bleibt uns wieder einmal nur zu hoffen, dass euch das Lesen dieses Beitrags viel Spass gemacht hat und ihr einige für euch nützliche Informationen mitnehmen konntet. Sicherlich ist dieser Beitrag eher für den Meerwasser Einsteiger interrsant, aber wir hoffen doch, das auch die eine oder andere Information für die Profis unter euch mal interessant war. Vielleicht habt ihr ja sogar einen neuen Blickwinkel auf das Thema bekommen.
Wie immer würden wir uns sehr über eure Kritik und euer Feedback zu diesem Artikel freuen. Vielleicht wollt ihr ja auch mal mitteilen, welche Erfahrungen ihr mit den verschiedenen Methoden oder Salzen bereits gemacht habt. Wir freuen uns auf alle Fälle bereits auf die Diskussionen mit euch.
Nun wünschen wir euch noch einen schönen Sonntag. In 14 Tagen wird unsere 4 Teilige Serie über die großen Systeme in der Meerwasser Aquaristik, also Balling, Trition, Sangokai und ATI Essentials sowie beginnen. In Teil 1 werden wir uns mit Balling beschäftigen.
Bis dahin euer Carsten vom Riffaquaristik-Journal Team
Einige Bilder in diesem Beitrag wurden uns wieder freundlicherweise vom Mewa Store in Darmstadt zur Verfügung gestellt.